Soziales Gärtnern: gesellschaftlich-sozial, kulturell und für alle
Das Thema Urban Gardening ist begrifflich nicht leicht zu überblicken.
In einem Zeitungsartikel vom März 2014 taucht nun ein neuer Begriff auf, der sich reizvoll anhört.
Von einem Gartenprojekt in Stuttgart ist die Rede. Das Projekt im Bezirk Bad Cannstatt wird als Beispiel für Social Gardening genannt.
Bei Recherchen ist leider keine Definition für dieses „soziale Gärtnern“ zu finden.
Nachfolgend werden ersatzweise Textpassagen aus dem Netz zitiert, die nach unserer Einschätzung die Eigenschaften von Social Gardening gut wiedergeben.
Miteinander gärtnern und sich austauschen
Dabei verbindet sich der Protest gegen die Monokultur der städtischen Konsumwelten mit dem Bedürfnis, sich den Lebensraum Stadt neu anzueignen.
Dazu gehört auch „Social Gardening“: Ein Garten als Ort der Begegnung ist die Idee, die auch der Stadtteiltreff Veielbrunnen im Stuttgarter Bezirk Bad Cannstatt aufgreift. Zusammen mit einer Bürgerinitiative des Viertels soll ein Park auf einer Fläche entstehen, die zurzeit brach liegt und voraussichtlich 2018 für die Erweiterung des Neckarparks bebaut wird.
Das sei ein ganz anderer Ansatz als die Kleingartenkultur, sagt Klaus Kurzweg vom Stadtteiltreff. „Da bekommt jeder eine kleine Parzelle und baut ein Zäunchen drumrum. ..
Der folgende Satz gibt eine Kerneigenschaft von Social Gardening wieder:
.. Beim Social Gardening geht es ums Miteinander und den gemeinsamen Austausch.“ Quelle: Focus online
Pflanzen plus Treffpunkt und kulturelle Veranstaltungen
Jede regionale Redaktion kann mit der Unterstützung aus dem Gesamtprojekt beispielsweise einen „Garten Eden“ aufbauen, in dem z.B. alte Samensorten verwendet und auch zum Tauschen bereitgestellt werden.
Im „Social Gardening“ sollen nicht nur Kulturpflanzen angebaut und geerntet, sondern auch kulturelle Aktivitäten entfaltet werden: Der „Garten Eden“ als regionaler Treffpunkt und Veranstaltungsort! Quelle: Gaia inspiriert
Urbane Gärten für alle
Das Attribut “social” weist zum einen darauf hin, dass es darum geht, für alle Bewohnerinnen und Bewohner die urbanen Bereiche zu verschönern, was nicht vom jeweiligen Geldbeutel der Anwohnerinnen und Anwohner abhängen darf. Quelle: SPD Schwachhausen
Fazit: Social Gardening kann vieles sein.
Beim Recherchieren habe ich gelernt, was Social Gardening sein kann: offenherzig und kommunikativ, nachbarschaftlich, sozial und kulturell. Das „soziale Gärtnern“ kann auch gesellig sein und öffentliche Events bedeuten.
Eines ist es aber bestimmt: Gärtnern für Menschen, und zwar für alle.
Der Übergang vom reinen Urban Gardening ist fließend. Social Gardening fängt dort an, wo das soziale Miteinander, der Austausch und das Zusammensein eine ähnlich hohe Bedeutung für die Aktivitäten hat, wie das Buddeln in der Erde, Pflanzen und die Pflege des Gartens.
Rezept für Stadtteile und Quartiere
Der Social Gardening-Ansatz ist gut für Stadtteilprojekte geeignet, die den Anspruch haben, das seelische Wohlbefinden der Bewohner/-innen nachhaltig zu fördern.
Konsequent weitergedacht können soziale Gärten eine gute Grundlage für natürliche Gesundheitsvorsorge oder Green Care-Vorhaben in städtischer Umgebung sein.
Das „soziale Gärtnern“ ist eine neue Wortschöpfung. Erst an wenigen Orten Deutschlands wurde sie mit Inhalt gefüllt. In der Zukunft gilt es, das Urban Gardening in diesem sozial-gemeinschaftlichen Sinn weiterzuentwickeln.
Ansätze und Ideen für Social Gardening im Sinne guter Nachbarschaft und Gemeinschaft sind da.
Man darf hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, dass bald an vielen Orten stressbelastete Berufstätige mit Alleinerziehenden und Menschen ohne Job über die Gestaltung von Beeten plaudern.
Quellennachweis:
Focus online – Von der Spießeridylle zur Öko-Insel: Kleingärten ohne Zaun
Gaia inspiriert – We are one
SPD Schwachhausen Süd/Ost – Social Gardening