Studie in den Niederlanden: Stadtgrün spart Gesundheitskosten

Studie beziffert Mehrwert durch grünere Stadtteile 

Eine interessante Erkenntnis kommt aus unserem Nachbarland im Nordwesten. Dort hat man ermittelt, dass 10% mehr an städtischem Grün die Gesundheitskosten in den Niederlanden um 400 Mio. Euro senken können.

 

Stadtgrün versus Fettleibigkeit und Depressionen

Die Erkenntnis beruht auf zwei Fallstudien im Amsterdamer Stadtviertel Bos en Lommer. Untersucht wurden die positiven Auswirkungen von zusätzlichem Stadtgrün auf Adipositas (Fettleibigkeit) bei Jugendlichen sowie Depressionen. Die Idee dahinter war, das mehr Grün in der Nachbarschaft die Bewegung fördert.

Die Untersuchungen ergaben schliesslich, dass ein Mehr von 10 Prozent an städtischem Grün 130 depressive Patienten in dem Stadtteil weniger bedeutet.
Die Ergebnisse aus Bos en Lommer wurden dann „vorsichtig“ auf die städtischen Wohngebiete hochgerechnet, was 84.000 weniger Depressionserkrankungen in den Niederlanden ausmacht.

 

Ein Werkzeug für kommunale Gesundheitsprojekte

Bemerkenswert an der KPMG-Studie ist, dass schon einfaches Stadtgrün eine ökonomisch nachvollziehbare Wirkung auf die Gesundheit der Bewohner/-innen ausübt.
„Dass das jetzt gesundheitsökonomisch untersucht worden ist, bedeutet auch für das Gebiet depressiver Erkrankungen einen Schritt nach vorn.“ meint Detlef Müller von der Mindener Initiative. Für ihn ist es ein kleines Rätsel, weshalb die Kraft der Natur bisher nicht besser therapeutisch genutzt wird.

Mit dem Urban Gardening steht ein natürliches Werkzeug unmittelbar vor der städtischen Haustür zur Verfügung. Dieses Mittel lässt sich für urbane Gesundheitsprojekte nutzen.
Untersuchungen haben ergeben, dass in Deutschlands Grossstädten ein besonders hoher Anteil Menschen an Depressionen leidet. Hamburg ist statistisch gesehen die ‚Hauptstadt der Depressiven‚ in Deutschland.

 

Gemeinsames Stadtgärtnern immer beliebter

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist, dass Urban Gardening einen hohen Sympathiewert besitzt. So nimmt die Zahl örtlicher Initiativen in Deutschland seit Jahren beständig zu.
Auch kommunale Politik und Verwaltungen wenden sich immer aufgeschlossener dem städtischen Gärtnern zu. Das gemeinschaftliche Buddeln, Säen und Ernten entwickelt sich zum urbanen Sympathieträger schlechthin.

Danke für den Artikelhinweis an SchwarmFam KA. 🙂

Quellenangaben
Ruimte en Milieu (NL) – Meer groen in wijk scheelt 400 miljoen ziektekosten
.. übersetzt (gg)  – Mehr Stadtteilgrün spart im Gesundheitswesen 400 Millionen

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