Studien aus USA & GB weisen psyche-förderliche Wirkungen von Natur nach
Mehr als eine Binsenweisheit ist das Wissen über die Natur als heilsamen Ort. Britische und US-Wissenschaftler bestätigen positive Wirkungen auf die Gesundheit der Psyche.
Im Magazin Natural News weist ein Student auf Ergebnisse von Studien hin.
Aus eigener Intuition wissen viele Menschen, wie wichtig die Natur für Wohlbefinden und Gesundheit ist.
Ein Spazierganz im Wald, Schwimmen im See oder Wanderungen in Berglandschaften – der Einfluss der Natur hat eine wohltuende Wirkung. Geräusche, Gerüche und die Aussicht im Freien senken aufgestauten Stress, das Wohlbefinden steigt deutlich an.
Diese Lebensweisheit wird durch Forschung und Wissenschaft bestätigt. Der Aufenthalt im Freien kann Depressionen lindern, das Selbstwertgefühl ansteigen lassen, Druck und Spannungen abbauen. Außerdem kann er helfen, fürsorglicher zu werden und aggressives Verhalten zu mäßigen.
Der Einfluss der Natur hilft auch, Aufgaben nicht mehr vor sich her zu schieben und erleichtert so das Bewältigen von Problemen.
Spaziergänge: Park versus Einkaufszentrum
In Großbritannien hat eine Vergleichsstudie (2007) die psychische Wirkung eines Spazierganges auf depressive Personen verglichen. Bei der einen Gruppe fand ein Spaziergung in einem Park im Freien statt, bei der anderen ein Gang durch ein Einkaufszentrum.
Aus der Gruppe der Parkspaziergänger berichteten 71 Prozent, dass sie sich danach weniger depressiv fühlten.
Unter den Personen, die durch ein geschlossenes Einkaufszentrum zogen, waren es nur 45 Prozent. Darüber hinaus hat sich bei 22 Prozent die depressive Stimmung durch den Centerspaziergang sogar verstärkt.
Satte 90 Prozent der Parkgänger nahmen außerdem ein verbessertes Selbstwertgefühl wahr. Bei der Vergleichgruppe Einkaufszentrum waren es zu nur 44 Prozent der Teilnehmer.
Bilder: Naturlandschaft versus Stadtbilder
An der Universität von Rochester (GB) wurden Teilnehmern im Rahmen einer Studie (2009) Bilder von Natur- und Stadtlandschaften vorgelegt.
Waren es Ansichten aus der Natur, so nannten sie öfter die Verbundenheit und Gemeinschaft als wichtigere Ziele im Leben. Bei Bildern von typischen Stadtgebieten wurden häufiger Reichtum und Ruhm genannt.
Durch das Betrachten von Naturbildern im Vergleich zu städtischen Abbildungen waren die Teilnehmer auch bereit, Geld mit anderen zu teilen.
Ausblick: Kahler Hinterhof versus Bäume & Sträucher
Bei Forschungsarbeiten der Universität von Illinois (2009) wurde der öffentliche Wohnungsbau in der Metropole Chicago untersucht.
Nach dem Zufallsverfahren wurde jedem Teilnehmer ein Zimmer zugewiesen, aus dem er entweder auf Rasen und Bäume oder auf einen öden, kahlen Hinterhof blickte.
Es zeigte sich, dass die Teilnehmer mit Naturausblick weniger zu aggressiven Konflikten oder häuslicher Gewalt neigten. Sie schoben ihnen wichtige Ziele auch weniger vor sich her und waren seltener der Meinung, ein Problem nicht bewältigen zu können als die Bewohner mit öden ungrünen Hinterhöfen.
Natur ist Teil des menschlichen Lebens
Die Forschungsergebnisse aus Grossbritannien und den USA unterstreichen die enorme Bedeutung von Natur für das menschliche Dasein und Wohlergehen.
In den modernen Gesellschaften, wo Depressionen unerbittlich zur neuen Volksseuche werden, kann es in den Städten nicht genug natürlich-grüne Rückzugs- und Entspannungsorte geben.
Grüne Oasen für die Stadt
Der Stadtmensch von heute braucht in seinem Wohnumfeld Orte für psychische Entlastung. Das ist die Erkenntnis der Mindener Initiative aus den Forschungsergebnissen.
„Grüne Oasen, Stadtgrün zum Stressabbau und emotionellen Ausgleich müssen zum kommunalen Standardinventar werden.“
Quellenangaben (Natural News, USA):
Research shows that spending time with nature has extensive mental health benefits
Go Green to beat the blues (Grossbritannien)
Nature Makes Us More Caring, Study Says (Rochester, GB)
Need to recharge your brain? Step outside (Illinois, USA)