Stadtforscher: Für eine Renaissance vielfältigen Stadtgrüns

ILS NRW: Wissenschaftliche Studie zu Urbanem Grün 

Am Kaufhaus HagemeyerHeute sind die meisten Innenstädte und innenstadtnahen Quartiere durch eine hoch verdichtete Stadtstruktur und eine unzureichende Grünflächenausstattung geprägt. In Zuge der Innenentwicklung steigt der Konkurrenzdruck um das knappe Raumangebot in der Innenstadt.
Aus gesellschaftlicher Perspektive ist urbanes Grün ein essentieller Bestandteil urbaner Räume und trägt deutlich zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität und zur positiven Bewertung der Stadtquartiere durch die Bewohner/ -innen bei.

 

Forschung zu städtischem Grün

Eine Teilstrategie integrierter Stadtentwicklung ist es, Stadtgrün zu schützen, zu fördern und zu qualifizieren, da es vielfältige Funktionen in der sozialen, gebauten und natürlichen Umwelt erfüllt.

Die systematische Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich der Potenziale und vielfältigen Formen urbanen Grüns für eine nachhaltige Entwicklung urbaner Räume stand im Mittelpunkt des Drittmittelprojekts „Urbanes Grün in der integrierten Stadtentwicklung“.

 

Stadtgrün wiederentdeckt

Weserpromenade am 1. MaiIm Auftrag des nordrhein-westfälischen Bauministeriums (MBWSV NRW) untersuchten das Institut für Umweltplanung an der Leibniz Universität Hannover und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) in Dortmund gute Beispiele von Stadtbegrünungen, um die Bandbreite an Formen und Potenzialen, Akteuren, Konflikten und kommunalen Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Der Forschungsbericht belegt, dass die funktionale und imageprägende Bedeutung von Stadtgrün durch Politik und Planung vielerorts (wieder-)erkannt wird. Die untersuchten Beispiele zeigen, dass es in der kommunalen Praxis vielfältige Ansätze gibt, um die Entwicklung urbanen Grüns zu fördern.

 

Umdenken bei Verantwortlichen notwendig

Im Mindener Glacis Doch steht die gestiegene Wertschätzung öffentlichen Grüns häufig im Widerspruch zur tatsächlichen finanziellen und personellen Ausstattung der dafür zuständigen Bereiche und zum räumlichen und qualitativen Angebot an Grünflächen.
Voraussetzung für eine Erhöhung des Stellenwerts urbanen Grüns als kommunalem Handlungsfeld ist daher ein Umdenken in den zuständigen Stellen, um urbanes Grün als gleichberechtigtes Teilsystem der Stadt wahrzunehmen.

 

Vielfalt grüner Infrastruktur ist von Bedeutung

Die einzelnen Formen von Grün- und Freiflächen müssen dabei im Sinne einer vernetzten „grünen Infrastruktur“ als ein maßgeblicher Entwicklungsfaktor für Städte und Regionen gesehen werden.
Der Forschungsbericht gibt zahlreiche Hinweise, wie eine „grüne Grundhaltung“ politisch verankert, planerisch gestaltet und praktisch umgesetzt werden kann. Er kann über die Homepage des MBWSV NRW (www.mbwsv.nrw.de) bestellt oder heruntergeladen werden.

Quelle: ILS NRW

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