Die Obere Altstadt

Wissenswertes über den oberen Teil der Mindener Altstadt 

Fachwerkhäuser in der RitterstrasseDie «Essbare Stadt»-Initiative ist in Minden beheimatet, einer Kreisstadt in der nordöstlichen Ecke NRWs.
Zum Standort und zentralen Wirkungsgebiet hat sich die Obere Altstadt entwickelt. Am alten Pfarrhaus St. Simeonis wurde das Bürgerprojekt im Frühling 2013 stadtgärtnerisch gestartet.

 

Kleiner Stadtteil mit überregionaler Wirkung 

Die Obere Altstadt ist einer von drei Teilen des Stadtbezirkes Innenstadt. Dort leben nur ca. 2.300 Menschen. Und trotzdem ist es dieser Stadtteil, der das überregionale Ansehen der Stadt an der Weser seit Jahrzehnten stark beeinflusst.
Krisen- und armutsbedingt wechseln Licht und Schatten stark ab. Dennoch bleiben Toleranz, engagiertes Handeln und Initiativenreichtum ein Merkmal, das in dieser Art bundesweit selten anzutreffen ist.

 

Engagement in altstädtischer Umgebung

An der MauritiuskircheIn diesem oberen Teil der Altstadt ist seit Jahrzehnten ein hohes Mass an sozialem Engagement anzutreffen. Viele zivilgesellschaftliche Gruppierungen und Initiativen sind hier angesiedelt.
„Die Themen haben sich zwar im Laufe der Zeit verändert.“ meint Detlef Müller, selbst wohnhaft in der Oberen Altstadt. „Aber der engagierte Geist ist der gleiche geblieben.“

Im Bildungswerk & Forum kommen zB. einmal im Monat die örtlichen Attacies zusammen. Die Mindener Attac-Gruppe besteht durchgehend seit 2002. Sie ist eine der ältesten Ortsgruppen der Globalisierungskritiker in Deutschland.
Bereits seit Langem sind auf dem Stadtteilgebiet die Kreisverbände des Paritätischen und der Caritas ansässig. Der Wittekindshof und Club 74 bauen seit Jahren ihre Präsenz aus.

Erst im April 2013 wurde das Café Klee an der Königstrasse eröffnet. Das Café ein Integrationsprojekt für psychisch kranke und gesunde Menschen gleichermaßen. In kurzer Zeit hat sich das Café zum beliebten Treffpunkt der Bürgerinitiative entwickelt.

 

Soziales, Ökologie und
Frieden, Bildung und Nachhaltigkeit

SeniorenheimAuf dem Stadtteilgebiet hat die bürgerschaftliche Friedensarbeit einen festen Platz. Seit 40 Jahren ist dort die Aktionsgemeinschaft Friedenswoche (‚friwo‘) aktiv.

Zusammen mit vielen anderen Engagierten, Gruppen und Vereinen setzt sich die friwo immer wieder auch für die soziale und ökologischeThemen ein.
Als Reaktion auf die laufende UN-Dekade wurde im Jahr 2006 das Netzwerk ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Oberen Altstadt (BOA)‘ in Leben gerufen. Das lokale Netzwerk hat aktuell 25 Mitglieder. Im Juli 2013 hat sich auch die Bürgerinitiative «Essbare Stadt» der Vernetzung angeschlossen.

 

Das Engagement weckt UNESCO-Interesse

Besonders aufgrund dieser Stadtteilaktivitäten wurde Minden im Jahr 2009 zum ersten Mal als UN-Dekadestadt ausgezeichnet. Der Titel wird von der UNESCO jeweils für zwei Jahre vergeben. In den Jahren 2011 und 2013 wurde die Auszeichnung wiederholt, inzwischen zum dritten Mal.

Seitdem sind nicht weniger als 6 Projekte aus dem Stadtteil von der deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet worden – Weltrekord. Nach Auskunft des Institut Futur in Berlin hat die Obere Altstadt die höchste Dichte an BNE-Projekten weltweit.

 

Unbequem: Die Obere Altstadt
ist auch ein sozialer Brennpunkt

Der Trockenhof verbindet die Ritter- und ObermarktstrasseDieser Stadtteil ist auch ein Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf. So wird im Behördendeutsch etwas verharmlosend ein sozialer Brennpunkt bezeichnet.
Über 1/3 der Bewohner/-innen lebt in Einkommensarmut. Das sagte der Sozialbericht 2008 über die Oberen Altstadt aus. Neuere Berichte erfassen nur die gesamte Innenstadt. Der Anteil an Menschen mit Migrationswurzeln ist hoch.

Als Reaktion auf die Neue Armut hat die Friedenswoche vor Jahren die politischen Nachgebete in der Kreisstadt wiederbelebt. Das zweite fand im November 2008 auf dem Gebiet der Oberen Altstadt statt. Es hatte die Situation seiner Bewohner zum Inhalt.

 

Herausforderung für die Zivilgesellschaft

Die Armutsbelastung wird von vielen Bewohner/-innen als Herausforderung angesehen. Sie ist eine der Antriebsquellen für den engagierten Geist, der das Leben in diesen Stadtteil prägt.
So ist sicher keine Überraschung ist, dass die lokale Erwerbsloseninitiative MALZ hier entstanden ist, genauso wie das Projektvorhaben «Soziales Dorf». Das ist vor allem Netzusern bekannt.

 

Stadtkarte

 

 

Die engagierte Obere Altstadt online

Mindener Altstadt – www.mindener-altstadt.de | Verzeichnis

Netzwerk BOA – www.boa-netzwerk-minden.de | Mitglieder

BNE Portal – Dekadestadt Minden

Attac Ortsgruppe – www.attac-netzwerk.de/minden

Aktionsgemeinschaft Friedenswoche – www.friedenswoche-minden.de

Bildungswerk & Forum – www.bf-minden.de

Café Klee – www.wittekindshof.de

Caritas – www.caritas-minden.de

Eine Welt Dorf – www.eine-welt-dorf.de

Eine Welt Schule – www.eine-welt-schule.de

Interkulturelles Begegnungszentrum Juxbude – www.juxbude.de

Klimaprojekt – www.klimaprojekt-minden.de

Mindener Arbeitslosenzentrum (MALZ) – www.malz-minden.de

Paritätischer Wohlfahrtsverband – mindenluebbecke.paritaet-nrw.org

«Soziales Dorf» – www.soziales-dorf.eu

Weltladen – www.wl-minden.de

Wärmestube – www.caritas-minden.de

Letzte Aktualisierung: 13. August 2013