Vandalismus-Erfahrungen nach einem Jahr: Erste Entwarnung

Keine nennenswerten Schäden an der «essbaren Stadt» im Jahr 2013 

Pflanzkasten an der FröbelstraßeIn den Anfangsmonaten des «Essbare Stadt»-Projektes wurde oft über möglichen Vandalismus diskutiert.
In vielen Gesprächen mit Mindener Bürger/-innen war deutlicher Pessimismus zu hören. Mancher hielt es für möglich, dass Beschädigungen das Vorhaben scheitern lassen könnte.

Nach den Erfahrungen aus der Startsaison kann die Bürgerinitiative vorläufig Entwarnung geben. Ein Beschädigungs- oder Verschmutzungsproblem hat es im Jahr 2013 definitiv nicht gegeben.
Das Thema Vandalismus wird von der Initiative weiter beobachtet.

 

Drei «Essbare Stadt»-Pflanzorte

Das „Pflücken erlaubt“ in der Weserstadt bestand Ende 2013 aus drei bepflanzten Teilprojekten, Speiseräume genannt.
Der erste Pflanzort ist ein Beet auf dem Gelände des alten Pfarrhauses St. Simeonis. In den Speiseräumen 2 (Martinitreppe) und 3 (Café Klee-Hinterhaus) kommen Pflanzkästen zum Einsatz. Sie bestehen aus Holz und sind innen jeweils mit Teichfolie ausgekleidet.

Andrea und Fabian an den PflanzkästenNach Einschätzung der Bürgerinitiative ist der Speiseraum 2 ist am meisten gefährdet.
Der Aufstellort Martinitreppe liegt nahe dem Marktplatz. Dort finden in der warmen Jahreszeit Abendveranstaltungen wie Stadtfest, Freischiessen und Jazz Summernight statt.

Darüberhinaus liegt die Martinitreppe auf dem Weg von Fussgängerzone und zentraler Innenstadt zum höher gelegenen Teil Mindens. Der wird auch an Abenden ohne Veranstaltung sehr häufig benutzt.

 

Beete und Pflanzen

Die festgestellten Schäden an Beeten, Erdreich und Gewächsen in der Stadtgartensaison 2013 können vernachlässigt werden. Es wurden insgesamt zwei Pflanzen herausgerissen.

Ein Vorfall im Juli hatte eindeutig keinen Vandalismushintergrund, obwohl Mutwilligkeit zunächst vermutet wurde. Eine Hilfskraft hatte eine Arbeitsanweisung missverstanden und die Pflanzen im Vorgartenbeet entfernt statt des Unkrauts am davorliegenden Bürgersteig.
„Gartenpflanzen und Straßenunkraut zu verwechseln mutet sicher skuril an.“ kommentiert Detlef Müller den Juli-Vorfall. „Aber es hatte sich tatsächlich so zugetragen.“

 

Pflanzkästen   update

«Speiseraum» 2 – Die sechs Pflanzkästen haben ihre erste Saison an der Martinitreppe unbeschadet überstanden. Weder am Holz noch an anderen Baumaterialen waren Schäden festzustellen.
Burkhard berichtete, dass ein Rohr aus einem Kasten herausgezogen wurde. Jeder Kasten hat an einer Ecke ein senkrechtes Rohr aus Kunststoff, das bis zum Boden des Kasten reicht. Es dient zum Befüllen des Wasserreservoirs dient.
Das Rohr war unbeschädigt. Es brauchte nur wieder hingeschoben zu werden.

Die Planzkästen befinden sich bis Mitte Mai 2014 im Winterlager. Danach werden sie wieder an der Martinitreppe zu sehen sein.

«Speiseraum 3» – Auch der Pflanzkasten am Hinterhaus des Café Klee ist in einwandfreiem Zustand.
„Kein Vandalismus, überhaupt nichts.“ anwortete Andrea auf die Rückfrage für diesen Bericht. Andrea Sperr betreut das Projekt gärtnerisch.

 

Verschmutzungen, Müll

Leere Zigarettenschachtel im BeetNicht ganz problemfrei, aber undramatisch ist die Lage bei Müll in Beeten. Man findet dort hin- und wieder kleine oder grosse Flaschen, leere Zigarettenschachteln oder Plastikverpackungen.

Hier muss deutlich gesagt werden, dass das nicht oft vorkommt. Die Beseitigung von vereinzeltem Unrat in Beeten oder Pflanzkästen ist rasch erledigt.

 

Besonderheit des Stadtbezirkes

Alle drei gärtnerischen Teilprojekte liegen im Stadtbezirk Innenstadt von Minden (NRW).
Zwei befinden sich in der Oberen Altstadt, dem quasi-Standort der Initiative. Eines ist im Zentrum nahe der Fussgängerzone gelegen.

Alle Stadtgartenprojekte liegen somit in einem sog. sozialen Brennpunkt. Denn der gesamte Bezirk Innenstadt gilt laut Sozialatlas Mindens als Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf.

 

Erfahrungen aus anderen offenen Gärten

Schon in den ersten Monaten 2013 wurde im Netz nach Erfahrungen in anderen Städten recherchiert.
Die Ergebnisse in Andernach und an anderen Orten waren danach überwiegend positiv. Selbst in einem der schlimmsten Berliner Brennpunkte werden – zur Überraschung der Anwohner dort – erfreuliche Beobachtungen gemacht.

 

Hinweis:
Dieser Beitrag wurde Ende April 2014 geschrieben und dann chronologisch rückdatiert.

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